MeBeSafe

 

Measures for Behaving Safely in Traffic

Logos der Projektbeteiligten   Logo MeBeSafe Urheberrecht: © www.mebesafe.eu / 2021

https://www.mebesafe.eu/

 

Kontakt

Foto von Philipp Klee © Urheberrecht: ISAC

Telefon

work
+49 241 80 25224

E-Mail

E-Mail
 

MeBeSafe ist ein durch die Europäische Kommission (EC) gefördertes und durch das Institut für Kraftfahrzeuge (ika) der RWTH Aachen University koordiniertes Forschungs- und Innovationsprojekt. Das weitgefächerte, 15 Partner umfassende Projektkonsortium setzt sich aus namhaften OEMs der automobilen Branche, Flottenbetreibern sowie ausleitenden Organisationen der Bereiche Infrastruktur, Verkehr und Forschung zusammen.

Der Fokus des Projektes beschäftigt sich mit menschlichem Verhalten im Straßenverkehr als eine der häufigsten Unfallursachen und bezieht hier zudem sog. "vulnerable road user" (VRU) wie Fußgänger oder Fahrradfahrer mit ein.

Der Handlungsbedarf wird durch die Tatsache genährt, dass aktuelle Sicherheitsmaßnahmen, in der Infrastruktur oder auch im Fahrzeug selbst, entweder missachtet (Müdigkeitswarnung), zu spät wahrgenommen (Hinweisschilder, Lichtsignale) oder gar aktiv ausgeschaltet werden (Kollisionsvermeidungsassistent). Diesen Maßnahmen liegt die Idee zugrunde, bewusste Entscheidungsprozesse durch offensichtliche Maßregelung zu initiieren. Auf diese Weise sollen Verkehrsteilnehmer in eine gewünschte Richtung gesteuert werden, um Unfälle zu vermeiden.

MeBeSafe setzt dort an und basiert auf der Prämisse, dass menschliches Verhalten im Straßenverkehr weder bewusste Entscheidungsprozesse, noch schiere reflexartige Automatismen benötigt. Hierzu verfolgt das Projekt das Konzept des Nudgings (engl.: Stupsen, leicht drücken) wodurch gewohntes, fehleranfälliges (Verkehrs-) Verhalten aufgebrochen und verändert werden soll. Nudging ist der Verhaltensökonomie entlehnt und wird eingesetzt, um menschliches Verhalten auf einer subliminal unterbewussten Ebene in eine gewünschte Richtung zu nudgen, jedoch ohne alternative Handlungsoptionen aktiv zu verbieten. Besondere Merkmale des Konzeptes sind die frühe Möglichkeit der bedarfsgesteuerten Intervention, lange bevor risikoreiche Situationen entstehen, sowie der hierdurch wenig invasive Charakter.

Das Konsortium wird im Rahmen des Projektes Nudging Maßnahmen entwickeln, planen und implementieren. Hierbei werden besonders die Anwendungsbereiche Infrastruktur (beleuchteter Fahrbahnbelag zur Darstellung von Trajektorien), Fahrzeug HMI (ADAS) aber auch elaborierte Coaching Maßnahmen betrachtet. Das ika leitet das Arbeitspaket Infrastruktur und wird hier die Effektivität von ausgewählten Infrastrukturmaßnahmen im Fahrsimulator sowie auf der hauseigenen Teststrecke testen und schließlich im fließenden Verkehr anwenden.

Die EU-Kommission hat MeBeSafe für Twinning-Aktivitäten mit äquivalenten US-Amerikanischen Projekten vorgeschlagen, welche beispielsweise von der Federal Highway Administration gefördert werden. Erste Austausche in Übersee haben bereits stattgefunden.