FAS in Nutzfahrzeugen
Einsatz von Fahrerassistenzsystemen in Nutzfahrzeugen
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Im Rahmen dieses Projektes werden Fahrerassistenzsysteme (FAS) in Nutzfahrzeugen hinsichtlich ihres Potentials zur Erhöhung der Verkehrssicherheit untersucht. Mit der Erstellung von Unfallmatrizen, d.h. der Überlagerung der wesentlichen Unfallmerkmalsbeschreibungen, Unfalltyp und Unfallart, erfolgt zunächst eine qualitative Abschätzung der wesentlichen Sicherheitspotenziale. Bei weiterer Überlagerung der Unfallmatrizen mit den verschiedenen FAS werden diese Potenziale erschlossen und den einzelnen FAS zugeordnet.
Die Bildung der Unfallmatrizen erfolgt dabei anhand der amtlichen Statistik (Unfälle im Jahre 2004) in Verknüpfung mit den Unfalldaten der GIDASDatenbank. Die detaillierte Analyse von 734 relevanten Unfällen mit Beteiligung von Güterkraftfahrzeugen und Bussen der GIDAS-Datenbank ergibt je nach FAS 16 (Blind Spot Detection) bis 129 (Collision Mitigation) Unfälle, die durch ein entsprechendes FAS hätten vermieden bzw. vermindert werden können. Die FAS werden unter Berücksichtigung der durchgeführten Unfallanalysen einem Ranking unterzogen. Dazu wird für die einzelnen Fahrerassistenzsysteme entsprechend der vermeidbaren Unfälle eine Nutzen-Kosten-Analyse durchgeführt.
Ergebnis dieser Analyse sind folgende NutzenKosten-Verhältnisse:
- ACC: 232,8 Mio. € / 84,6 Mio. € = 2,75
- LDW: 104,3 Mio. € / 39,5 Mio. € = 2,64
- ESP: 42,6 Mio. € / 36,7 Mio. € = 1,16
- CM: 290,8 Mio. € / 95,9 Mio. € = 3,03
Der Einführung der Systeme stehen eine Reihe von Widerständen und Hindernissen entgegen. Aus rechtlicher Sicht wird bei einem Unfall beispielsweise - unabhängig der zulassungsrechtlichen Fragen - eine Haftungsverteilung aufgrund der heutigen Gestaltung der Produkthaftung in der Praxis - insbesondere bei nicht überstimmbaren FAS - zunächst alleine beim Halter liegen. Die dargestellten Widerstände und Hemmnisse müssen überwunden werden, um eine Steigerung der Penetrationsrate von FAS zu erreichen und die daraus resultierenden positiven Eigenschaften zu nutzen.
Auftraggeber
Bundesanstalt für Straßenwesen
Kooperation
Bundesministeriums für Verkehr, Bau- und Stadtentwicklung bzw. Bundesministerium für Verkehr und Digitale Infrastruktur
Bearbeiter
Jahr der Fertigstellung
2007