InTraSens
Intelligent Traffic Sensors
Problemstellung / Motivation
Das von der EU formulierte Ziel „Vision Zero“ zielt auf die Reduktion der Anzahl getöteter Personen im Straßenverkehr auf null. Die derzeitigen Methoden der Verkehrssicherheitsarbeit sind in diesem Kontext nicht mehr zielführend. Ein gutes Beispiel hierfür ist, dass eine Verkehrssicherheitsanalyse für beispielsweise einen Kreuzungsbereich auf der Untersuchung der stattgefundenen Unfälle beruht. Es müssen erst Menschen zu Tode kommen oder schwer verletzt werden, um eine Gefahrenstelle ausfindig zu machen und beseitigen zu können. Es besteht der große Bedarf an einer datenbasierten, präventiven Analyse der Sicherheit auf unseren Straßen.
Projektziel
Am Institut für Straßenwesen wurde über viele Projekte hinweg intensiv an präventiven Methoden der Sicherheitsanalyse geforscht und hierbei eine konkrete Softwarelösung entwickelt. Durch die präzise und vollautomatisierte Erfassung der Trajektorien (Fahrverläufe) aller Verkehrsteilnehmer kann eine ganze Reihe von Use-Cases abgedeckt werden, die bisher nur mangelhaft oder gar nicht realisiert werden konnten. Dazu zählen:
- Vorbeugende Sicherheitsanalysen von kritischen Bereichen der Straßeninfrastruktur (bisher lediglich möglich über Analyse der bereits eingetretenen Unfälle)
- Validierung von Maßnahmen an der Infrastruktur (Geschwindigkeitsreduktion, Verringerung der kritischen Interaktionen)
- Aktive Beeinflussung der Verkehrsteilnehmer anhand der erfassten Verkehrssituation
Durchführung
Über den durch den Innovation Sprint finanzierten Demonstrator sollen die Vorteile des Systems besonders in der Konfliktanalyse aufgezeigt werden. Durch die Finanzierung und den Betrieb unabhängig von Projekten, besteht die Möglichkeit der eigenverantwortlichen Bedienung und Weiterentwicklung. Dazu wurden vier Sensoren inklusive Auswerteeinheiten an der Ecke Mies-van-der-Rohe Str. / Seffenter Weg (ein bekannter Unfall-Hotspot) installiert. Die erfassten Daten dienen der Software-Weiterentwicklung und für den Testbetrieb.
Sicherheit und Datenschutz
Es werden Thermographiekameras verwendet. Diese haben den Vorteil der Erfassung zu allen Tageszeiten und vielen Wetterbedingungen.
Auch können keinerlei personenbezogene Daten (Gesichter, Nummernschilder, …) erfasst werden.
Beispielhafte Auswertungen sollen demnächst durchgeführt und veröffentlicht werden.